Am 19.03.2025 hat die EU ihr “JOINT WHITE PAPER for European Defence Readiness 2030” veröffentlicht. Mit den darin erläuterten Massnahmen erhofft sich die EU die Erreichung der Kriegsbereitschaft, vor allem, gegen Russland. Das Papier liesst sich wie ein Game Plan eines Strategievideospielers, mit dem Fokus Ressourcen zu bündeln und in den vordefinierten Bereichen gezielt einzusetzen, dass generierte Soldaten, die Strategie mit den freigeschalteten Upgrades erfolgreich umsetzten können.
Was die EU insbesondere vergessen hat, ist das die Kriege im wirklichen Leben nicht von generierten Soldaten, sondern von realen Menschen ausgefochten werden müssen. Somit muss für einen erfolgreichen Krieg eine gesunde Kriegerkultur vorherrschen.
Das bedeutet unter anderem, dass insbesondere junge Menschen bereit sein müssen, ihr Leben für ihr Land oder ihre Region einzusetzen und einen Feind im Kampf abzuwehren. Gibt es diesen Wehrwillen noch in Europa und der Schweiz?
Gesunde Krieger müssen in der Lage seine härteste Gewalt gegen einen Gegner in einer Kampfsituation anzuwenden und gleichzeitig die Fähigkeit haben im zivilen, im zwischenmenschlichen Leben sozialadäquat zu reagieren und auf Gewalt zu verzichten. Haben wir diese Tugenden erhalten in unserer Kultur?
Um ein Land und eine Region in diesem Spannungsfeld im Lot zu behalten, müssen glasklare gemeinsame Wertesysteme vorhanden sein und ein allgemeines breites Vertrauen. Wo stehen wir bezüglich der gemeinsamen Werten und des Vertrauens in unserer Gesellschaft?
Sind diese Punkte nicht erfüllt, nützt das beste Material der Welt nichts, wie man am Sieg der Taliban in Afghanistan sehen konnte, um nur ein Beispiel zu nennen.
Wenn dem freien Westen etwas an dem erhalt seiner Freiheit liegt, muss er zurückdenken, was ihn in der Vergangenheit stark gemacht hat und umgehend eine Kehrtwende in so manchem Bereich vollziehen.
Das beste Werkzeug bringt ohne einen fähigen, integren und leistungsbereiten Handwerker nicht Gutes zustande.
Sven Brander (Jg. 1987) ist schweizerisch-schwedischer Doppelbürger, Mitglied im Kernteam von piusicur, Co-Präsident der Schützengesellschaft Ziefen BL und setzt sich verstärkt mit dem Waffenrecht und dem Fehlen einer sachrichtigen und holistischen medialen Berichterstattung auseinander, verstärkt seit der Abstimmung zur Übernahme der EU-Waffenrichtlinie im Jahr 2019.